Melaka – romantisch, kitschig und etwas abgedreht…

Die kleine Stadt auf der Westinsel von Malaysia ist der erste Stop auf unserer Rundreise durch das Land. Ja, der erste und eventuell auch gleich der schrägste? Wir werden sehen…

Auf jeden Fall werden wir direkt nach der Ankunft am Stadthuis (dem wohl ältesten holländischen Gebäude im Osten) von einer Schar Trishawfahrer eingeladen, bei ihnen einzusteigen und mit tosender Musik die Stadt unsicher zu machen. Das man zur Technomusik aber dann noch auf einem Gefährt sitzen soll, welches sich als „Hello Kitty – Mobil“ präsentiert, ist für uns eher unattraktiv und wir bevorzugen den Weg zum Homestay allein und zu Fuß zu bewältigen.

Melaka

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Glücklicherweise ergattern wir zu später Stunde noch eine der begehrten Unterkünfte direkt am Fluss. Das ist nicht selbstverständlich, da doch gerade das Wochenende vor der Tür steht und viele Singapurianer ihre Freizeit gern hier verbringen.

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Melaka – eine Stadt, die sich durch ihren Fluss, die vielen Künstler und die geschichtsträchtigen Bauten auszeichnet, ist eine willkommene Abwechslung für uns. Nach der Zeit in Indien genießen wir es sehr, durch die Straßen zu schlendern ohne angestarrt zu werden oder sich ständig vor all den penetranten Händlern retten zu müssen. Obwohl wir uns in einer recht großen Stadt befinden, kommt uns alles sehr ruhig vor, da hier nichtsdestotrotz insgesamt deutlich weniger Menschen pro Quadratmeter leben als z.B. in Delhi. Ein weiterer Punkt, den wir gerade sehr zu schätzen lernen.

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Da Melaka einmal unter holländischer und auch portugiesischer Besetzung war, gibt es in der Stadt viele alte Kolonialbauten zu sehen. Und auch die Chinesen haben das Stadtbild ganz offensichtlich stark geprägt.

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Auch Jonker´s Nachtmarkt, der jede Woche von Freitag bis Sonntag ab 18 Uhr seine Forten für Einheimische und Touristen öffnet, ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Wir müssen von unserer Unterkunft gerade einmal fünf Minuten laufen, um mitten im Getümmel zu stecken. Hier gibt es Alles. Vom Köstlichkeiten aller Herren (asiatischer) Länder, über Spielzeug für Kinder bis hin zum (illegalen?) Reptilienverkauf, nichts was es nicht gibt. Und so laufen wir mehrere Stunden durch die Straßen – immer mal wieder mit einer anderen kulinarischen Köstlichkeit in der Hand – bevor wir uns zu später Stunde auf den Weg zurück ins Homestay machen.

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Wir streunen quer durch Chinatown und stoppen in Little India, wo wir beim Inder Selvam köstlichen Thali auf Bananenblättern serviert bekommen.

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Immer wieder stöbern wir in den kleinen Trödelläden in der Hoffnung etwas Nettes als Erinnerung mitnehmen zu können. Leider stehe ich vor dem selben Problem wie in Indien: die antiken Möbel sind einfach zu sperrig und schwer für meinen Rucksack und so ziehen wir schweren Herzens und mit leeren Händen weiter. Bis der nächste Trödelladen meine Blicke fängt und ich Nadine hinein zerre!

Einer der schönsten Orte in Melaka: die kleinen Pfade hinter den Häusern direkt am Fluss! Vom Hinterhaus unserer Unterkunft aus gelangen wir hierher, laufen am Sungai Melaka entlang oder setzten uns Beine baumelnd und Eis essend auf die Steine. Wir beobachten die hier sehr häufig vertretenen und riesigen Monitor Lizards und die Einheimischen im bzw. am Fluss. Wir wussten zu Beginn nicht, dass es hier solche großen Reptilien gibt und staunten nicht schlecht als einer von ihnen direkt an uns vorbei schwamm. Der erste Gedanke: der ist doch aus dem Zoo entlaufen!

Melaka

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Leider sind wir ein bisschen zu spät in Melaka: zwei Tage vor unserer Ankunft war hier der Unabhängigkeitstag und überall, ja wirklich überall, hängen die malaysischen Flaggen und schmücken die Stadt. Das Fest dazu hätten wir mehr als gerne gesehen!

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Dafür werden wir immer wieder Zeuge von öffentlichen Karaoke-Veranstaltungen – einmal sogar mit Fernsehteam! Wir stehen hinter den Kameramännern, sind versucht uns bei den meisten Kandidaten die Ohren zuzuhalten, schämen uns ein wenig fremd und flüchten dann zurück an den Fluss, um weit entfernt von dieser Qual für jedes Ohr noch ein Eis zu essen und Warane zu beobachten.

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Wir sind nun schon drei Tage hier in Melaka und denken, dass wir genug Eis gegessen, Tiere beobachtet und die Stadt erkundet haben.

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So fahren wir am nächsten Morgen voller Vorfreude auf Sonne, Strand und Meer mit dem Bus bis nach Mersing, von wo aus es dann auf die Insel Tioman geht.