Urlaub vom Reisen? Nach 80 Tagen genau das, was wir brauchen! Mal eine Woche die Rucksäcke in der Ecke stehen lassen, immer wieder in dem gleichen (ständig sandigem…) Bett schlafen und es sich an einem Ort gemütlich machen. Musik in unseren Ohren!
Um diesen Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen, müssen wir schweren Herzens auf den Taman Negara Nationalpark („Im Dschungel sind wir noch so oft!“) und zwei Tage mit Fabian und Jelena auf Langkawi („Die beiden sind sicher mit die ersten, die uns in Neuseeland besuchen kommen!“) verzichten – denn ausnahmsweise ist die Zeit begrenzt, der nächste Flug ist schon gebucht!
Diese Entscheidungen haben wir allerdings erst getroffen, als wir schon längst auf der Insel waren… Denn hätte es uns hier nicht so gut gefallen, wären wir natürlich schon längst auf Langkawi und hätten den Nationalpark auf dem Weg dorthin auch noch abgeklappert!
Wir sind im D’Lagoon gelandet – der einzigen Unterkunft in einer kleinen, einsamen Bucht mit wunderschönen Korallen, bunten Fischen, unverschämt vielen Riffhaien und ein paar Karettschildkröten.
Von unserem Zimmer aus hören wir das Meeresrauschen und haben einen traumhaften Blick auf die Bucht. Und während ich dies schreibe, liege ich in einer der vielen zwischen den Palmen gespannten Hängematten… Ihr merkt, hier lässt es sich gut aushalten!
Und so verbringen wir die Tage hauptsächlich mit schnorcheln, essen und lesen. Zur Abwechslung streifen wir ab und an durch den Dschungel oder erkunden die Dörfer und einsamen Strände der Inseln mit dem Kajak.
Nur tauchen können wir leider nicht. Maurice Gehörgänge sind immer noch entzündet als wir hier ankommen und als Maurice endlich beschwerdefrei ist, fängt mein linkes Ohr an… Wie gut, dass wir noch ein halbes Fläschchen Antibiotika haben und nicht schon wieder zum Arzt düsen müssen! Und noch besser ist es, dass man eigentlich gar nicht tauchen muss, um die Unterwasserwelt hier zu bewundern!
Fast jeden Morgen laufen wir gegen 7 Uhr durch den Dschungel zum Turtle Beach, um mit den dort jagenden Riffhaien schnorcheln zu können. Zugegeben, es ist schon etwas komisch, so in der Morgendämmerung ganz allein ins Wasser zu gehen und mit bis zu 2 Metern großen Haien zu Schwimmen. Um uns herum tümmeln sich vor allem Weiß- und Schwarzspitzen Riffhaie. Sie bleiben freundlicherweise immer in einem gebürhendem Abstand von circa 5 – 10 Metern. Daher gibt es jedoch leider (oder zum Glück?) kein brauchbares Foto von diesen Genossen.
An unserem und den benachbarten Stränden, zu denen wir manchmal durch den Dschungel laufen, beginnen die Korallen ein paar Meter vom Strand entfernt und selbst die Riffhaie und riesigen Humphead Papageienfische schwimmen bereits im knietiefen Wasser. Von unserem Strand aus schwimmen wir immer wieder zu einem Tauchspot, der täglich von mehreren Booten angefahren wird. Hach, wie schön ist Pana…. äh, Perhentian!
Wir fahren mit dem Boot etwas die Insel entlang, bis wir riesige Schildkröten unter uns sehen können, die wir natürlich gleich besuchen…
Doch auch im Paradies gibt es nicht alles: Gutes Essen ist im D’Lagoon nur schwer zu finden und so machen wir uns bald auf den Weg zum Hauptstrand, dem Long Beach, um ein leckeres Abendessen zu finden und fahren für ein gutes Mittagessen mit dem Kanu bis nach Teluk Aur…
Diese Orte sind alles andere als paradiesisch. Zwar findet man gutes Essen, aber die Strände sind überlaufen und die Restaurants und Bars beschallen sich mit verschieden Musikrichtungen um die Wette. Während ich also versuche meine Pesto Nudeln zu genießen, hört das linke, eh schon entzündete Ohr „My Heart Will Go On“ von Celine Dion, während das rechte mit Techno Beats beschallt wird. Mit den letzten Bissen schaltet dann auch der Herr mit den Kissen am Strand seine Anlage ein und Reggae Töne komplettieren die gelungene Mischung.
Schnell zurück in unsere Lagune! Mit Stirnlampen bewaffnet streifen wir nachts zurück durch den Dschungel (alle anderen nehmen wie wir sonst auch ein Boot zurück) – immer auf der Suche nach den im Licht unserer Lampe reflektierenden Augen der Tiere, die hier sicher leben, sich tagsüber jedoch bislang unseren Blicken entzogen haben… Pustekuchen! Außer ein paar Spinnen und Mäusen sehen wir nichts!
Dafür sind die Geräusche umso beeindruckender! Das Ganze bekommen wir jede Nacht in unserem Zimmer allerdings auch geboten – und da sehen wir sie wenigstens auch: die 30 Zentimeter großen grünen Geckos mit den roten Punkten und tagsüber die riesigen Warane am Strand.
Gestern bin ich ausversehen fast auf einen getreten, auf der Flucht vor dem hier lebenden Otter, der seine Zuneigung durch leichte Fersenbisse zeigt. Gut, dass ich an dem aus meiner überstürzten Flucht vor dem Otter fast resultierendem Waran-Biss nochmal vorbei geschrappt bin!
So, genug vom lauen Inselleben! Hier fangen die Ferien an und uns wird´s zu bunt…
Auch das Wetter schlägt um. Gewitter so stark, das die Erde bebt und Regen der komplette Strandabschnitte ins Meer gleiten lässt. Die Abende werden nasser… Also zeit zu gehen.
Morgen nachmittag machen wir uns auf den Weg nach Kuala Besut, von wo aus wir dann den Nachtbus nach Kuala Lumpur nehmen.
Großstadt, Essensvielfalt und Internet – wir kommen!
Was dich interessieren könnte:
Wie kommt man von Pulau Tioman auf die Perhentians?
- Fähre von Pulau Tioman nach Mersing (Abfahrtszeit variabel, abhängig von den Gezeiten… – aktuelle Zeiten bei der Unterkunft auf Tioman erfragen, 35RM)
- 10min Fußmarsch von der Fähre bis zum Busterminal
- Nachtbus von Mersing nach Kuala Terengganu (21:00 Uhr, 23:00 Uhr, ca. 7 Std., 40 RM)
- von Kuala Terengganu nach Kuala Besut: mit dem Bus (ab 9:00 Uhr, ca. 2 Std., ca. 10 RM) oder direkt ohne Wartezeit mit dem Taxi (ca. 1 Std., 60 RM)
- von Kuala Besut auf die Perhentians (es gibt verschiedene Anbieter, die allesamt zum gleichen Preis und zu ähnlichen Zeiten ein Speedboot anbieten: 70RM Hin- und Rückweg, ca. 50min – nicht vergessen dem Bootsmann auf dem Hinweg den gewünschten Ort / Strand zu nennen und die Rückfahrt einen Tag vorher telefonisch anzukündigen! Optionen für die Rückfahrt: 8:00, 12:00 oder 16:00 Uhr)
- wer direkt vom Strand aus los schnorcheln möchte und es ruhig und abgeschieden mag, dem empfehlen wir D’Lagoon (alle wesentlichen Info’s unter: http://www.dlagoon.my). Es ist die einzige Unterkunft in einer kleinen Bucht, von der aus man zu Fuß in 10min zum Turtle Beach (viele Riffhaie am Morgen!), in 15min zum Adam und Eve Beach oder in ca. 45min zum Longbeach gelangt. Man kann natürlich auch ein Wassertaxi nehmen!